Tattoos — die Kunst am Körper
Sind Tätowierer, Handwerker oder Künstler? In der Handwerksordnung sind sie jedenfalls nicht zu finden. Also eher Künstler. Denn diese Körperkunst bringt wahre Meisterwerke hervor, die für eine Ewigkeit bleiben.
Vorbei sind die Zeiten, als das Tattoo anrüchig und ein Markenzeichen für Kriminelle war. Man trug sie als Zeichen der Rebellion. Heute sind sie längst Geschmack einer breiten Masse und in allen Schichten zu finden. Außerdem sind sie in jeder Altersstufe beliebt. Ob sogenannte normale Menschen, Schauspieler, Fußball-Stars oder Geschäftsleute — heute zeigen viele Menschen stolz ihre Tattoos.
Tattoos — eine Kunst für sich
Tattoos sind fast so alt wie die Welt. Die bisher ältesten Tätowierungen, die mehr als 5.000 Jahre überstanden haben, waren auf dem „Ötzi“ zu sehen. Auch lange bevor sich Seefahrer und Entdecker tätowieren ließen, gab es Tattoos. Eingeborene verschiedener Völker trugen Tattoos.
In der Antike wurden Tattoos zur Unterteilung der Gesellschaften genutzt. Damit markierten die Griechen ihre Sklaven und die Römer ihre Legionäre. Im Mittelalter waren Tätowierungen verpönt und teilweise sogar verboten.
In der Seefahrer-Zeit erfuhr der ästhetische Körperschmuck hohes Ansehen und wurde sogar von Adligen getragen. Seefahrer betrachteten Tattoos als Kunst und ließen sich wiederkehrend erlebte Geschichten stechen. Seeleute waren hervorragende Tätowierer, die ihre Handwerkskunst durch den Umgang mit anderen Kulturen verfeinerten.
Tom Riley und seine Tätowiermaschine
Der Tattoo-Künstler Tom Riley erlernte das Tätowieren während seiner Militärzeit. Sein Ruf als Gravur-Designer für Könige und die hohe Gesellschaft hat dazu beigetragen das Tätowieren gesellschaftsfähig zu machen. Seine Arbeiten waren von Designs japanischer Meister beeinflusst. 1890 erfand er die erste Tätowiermaschine und sorgte damit für Aufschwung in der Branche.
Von Arschgeweih bis Aquarell
In der heutigen Zeit kamen Tattoos so richtig an die Oberfläche durch die Genres Punk und Rock. Speziell Rocker brachten in den 70ern Tattoos mit positiven Assoziationen wie Freiheit in Verbindung. Heute sind sie eine Betonung der eigenen Individualität. Und seien wir mal ehrlich, derzeit gibt es viele ästhetische und künstlerische Kunstobjekte. So gesehen ist das Tätowieren vergleichbar mit künstlerischer Darbietung. Und Tattoo-Messen florieren. Hier sieht man die neuesten Trends von Aquarell- bis Jugendstil.